Der mächtige Torbau auf dem Gemälde von Donauer ist bei Wening bereits ohne Dach dargestellt. Heute ist dieser Bauteil nach dem Bau der Steinbrücke nicht mehr vorhanden. Obwohl auf dem Stich das Dach des Torturms nicht mehr zu sehen ist, kann man feststellen, dass er mit Sicherheit zweigeschossig war, wie ihn auch Donauer darstellt. Nach der modernen Burgenforschung wurden zwei- bis dreigeschossige Torbauten erst ab dem 15. Jahrhundert gebaut; das bestätigt auch, was bei der Sanierung festgestellt wurde, dass die äußere Ringmauer aus dem 15./16. Jahrhundert stammt.
Wie stark gesichert die Burg Mitterfels war, sieht man, dass der Zugang zum Burghof nur durch den Bergfried möglich war. Dieser war jedoch durch den Zwinger zwischen beiden Burgmauern gesichert. Dass der Bergfried um 1200 gebaut wurde, beweisen die Buckelquader (Foto links), die seit der Sanierung sichtbar sind. Sie sind für viele Burgen aus der Stauferzeit charakteristisch und zeigen eine monumentale Wirkung.
Sowohl bei Donauer als auch bei Wening befinden sich auf dem steilen Turmdach Dachgauben mit Lug-Erkern für den Wächter. Er hatte damit einen weiten Blick besonders hinaus in die Donauebene. Der Turm stürzte 1812 ein.
Auf dem Wening-Stich kann man deutlich sowohl in der Außenmauer als auch in der Innenmauer die Schießscharten (Foto rechts) erkennen. Es sind sog. „Schlüsselscharten” mit runden Öffnungen am unteren Ende der herkömmlichen schlitzförmigen Schießscharten. Durch diese runden Öffnungen konnte man nach Aufkommen der Feuerwaffen den Büchsenlauf schieben; der darüberliegende Schlitz diente dem Schützen als Zielloch. Deshalb kann man sie frühestens ins 14. Jahrhundert datieren.
Das ehemalige Pflegerhaus, jetzt Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels
Das Pflegerhaus mit dem hohen Schopfwalmdach wurde 1780 in einfacherer Form neu errichtet, war bis 1973 Gerichtsgebäude und ist heute Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels-Haselbach-Ascha-Falkenfels.